Die Sache mit dem Retargeting

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04/2011. Bis vor wenigen Monaten konnte ich mit dem Begriff Retargeting noch nichts anfangen und hatte darüber im Beitrag Personalisierte Werbung via Browserverlauf Cookies berichtet.

Als ich vor ein paar Tagen 2 Büroartikel Online einkaufte und ein paar Minuten später auf einer Wörterbuch-Seite für ein paar Recherchen landete, staunte ich erneut nicht schlecht, als exakt die beiden Produkte doch glatt im Seitenbanner der Seite auftauchten. Anmerkung: 2011 war dies tatsächlich noch etwas Neues.

Das Retargeting macht’s eben möglich. Aber um ehrlich zu sein, ist dieser Trend doch recht bedenklich. Und dies nicht unbedingt für Menschen, die sich ein wenig mit den Mechanismen von Merchants & Affiliates auskennen, als vielmehr für den Otto-Normal-Verbraucher.

Wie es der Zufall will, kam ich seit längeren wieder mal dazu den Affiliate Musixx 10 Podcast anzuhören, wo eben dieses Thema im Brainstorming angesprochen wurde. Und siehe da, es gibt noch weitere negative Seite des evil Retargeting. So wurde in der Sendung erwähnt, dass es in den USA bereits erste Proteste gegen dieses System gibt, weil man dadurch quasi direkt den Spiegel vorgehalten bekommt – Hey, du hast dir gerade die beiden Sachen angeschaut, kauf sie doch gleich, falls du’s noch nicht gemacht hast.

Besonders schön fand ich im Podcast den Vergleich mit dem Real Life, dass man in der Fußgängerzone von einem Verkäufer mit dem Megaphone verfolgt wird und er die Sachen anpreist, die man gerade in Shop angeschaut hat. (glaube zumindest das Beispiel kam vor, ist 2 Tage her als ich den Podcast gehört habe). Aber das trifft die Sache auf den Punkt, sei es Affiliate Marketing oder Retargeting & Konsorten – alles in Maßen und mit einem gewissen Maß an Kreativität, um nicht zu sagen Schöpfungshöhe, ist völlig legitim, aber leider ist es in fast allen Bereichen so, dass das Maß der Dinge / bzw. gesunder Menschenverstand zum Teil nur peripher eingesetzt wird.

Retargeting. Kauf mich! Jetzt!
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Sei es drum, letztendlich schießen sich die einerseits die Merchants und zum anderen die Retarget-Anbieter ins eigene Bein – Am Ende des Tages werden es normale Nutzer nicht gut heißen, so gläsern durch’s Netz zu surfen, was nicht heißt, dass es nicht so wäre, aber eben dies so zur Schau stellen : „We proudly present your favourite pants on spiegel de …“  Manche Dinge möchte man vielleicht nicht unbedingt wissen, was Cookies & Tracking anstellen.

Andererseits muss es aber wohl zu einer Art Ausgleichsprozess führen, wenn ich mir die generischen Robots-Feed-Whatever-Seiten ansehe, die trotz anscheinend fehlender Eigen-Kreativität Dinge aus dem Boden stampfen. Solange es funktioniert, mkay, aber um nochmals die  Lieblingswortgruppe so mancher anglophoner Deutschen zu nutzen – ‚Am Ende des Tages‚ siegt die Authentizität.

Diese persönlichen Gedanken zum Retargeting musste ich mal loswerden, auf dass die Bots kommen. ;

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